Politik theatralisch unterrichten: Theaterprojekt "Die Insel"

Unter der leitenden Frage: „Ist Theaterspiel eine geeignete Methode, um Sprache und Politik zu lernen und Integration zu fördern?“ hatten im Rahmen des Theaterprojekts „Die Insel“ Laien, davon viele von ihnen mit Flucht- und Migrationshintergrund, die Möglichkeit sich mit Themen der Demokratie und Freiheit auseinander zu setzen. Das entstandene Stück gab auf kreative Weise Einblick in Ängste und Hoffnungen, Wünsche und Visionen einer multikulturellen Gesellschaft. Das Theaterprojekt wurde vom Gesellschaftsfonds Zusammenleben (GFZ) 2018 der Stadt Hannover gefördert.

Foto: Samir Balkon

„Politik theatralisch unterrichten“, unter diesem Titel förderte der GFZ 2018 der Landeshauptstadt Hannover im Rahmen des 10. Ideenwettbewerbs zum Thema „Grundrechte für alle, die in Hannover leben!“ das innovative Theaterprojekt zur politischen Bildung. Ziel war es für junge Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund gemeinsam mit Studierenden aus Hannover, im kreativen Schreiben und Theaterspielen politische Bildung zu erlangen und aus dem Mosaik unterschiedlicher biografischer Erfahrungen das Bild eines politischen Gemeinwesens zu entfalten. 

Dreizehn Personen aus sieben Ländern (Irak, Iran, Syrien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Ukraine) nahmen am Projekt teil. Im Ergebnis entstand das Theaterstück „Die Insel“ mit der Prämisse: Geflüchtet, gewandert, gestrandet. Auf der Insel entwickeln die Menschen ein neues politisches Gemeinwesen und fragen sich: Wie können wir gesellschaftliche Werte, die wir für wichtig erachten, verwirklichen? Wie lassen sich Konflikte politisch lösen und gesellschaftliches Zusammenleben besser gestalten? Welche Bedeutung haben Flucht und Vertreibung für unsere Zukunftsvorstellungen?

Die Premiere des Stücks „Die Insel“ fand am 31. Mai 2019 im Freizeitheim Vahrenwald statt. Weitere Aufführungen folgten am 03. und 06. Juni 2019 im Kulturzentrum Faust in der Region Hannover.

Die Ergebnisse des Projekts wurden im Rahmen der LIP 2.0 Auftaktveranstaltung am 17. und 18. Januar im Haus der Jugend vorgestellt Link zur Veranstaltung. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Projektes wird ein Buch mit dem Titel „Politik und Theater als Weg zur Integration“ von Prof. Dr. Christiane Lemke und Dr. Amalia Sdroulia verfasst und im Tectum-Verlag publiziert.

Leitung: Prof. Dr. Christiane Lemke, Institut für Politikwissenschaft, Leibniz Universität Hannover, und Dr. Amalia Sdroulia, Dozentin für Deutsch als Fremdsprache DAF/DAZ, Kooperationspartner: Zentrale Einrichtung Weiterbildung (ZEW) der Leibniz Universität. Regie: Shwan Karim, Theaterpädagoge.

Die Projektleiterinnen

v.l.: Taale Friese, Theaterpädagogin; Christiane Lemke, Projektleiterin; Amalia Sdroulia, Projektleiterin.